Mitch Seavey hat wie letztes Jahr Kaltag als Erster erreicht und verbringt in dem 234 Einwohner großen Dorf seine vorgeschriebene 8-Stunden Rast.
Seavey erhielt den Bristol Bay Native Corporation First Fish Award, der mit 2.000 US Dollar und 25 Pfund Bristol Bay Lachs, notiert ist. 51 Minuten nach dem Iditarod Champion ist Wade Marrs in Kaltag eingetroffen. Ungefähr eine halbe Stunden danach ist Dallas Seavey im Kontrollpunkt angekommen. Später folgten dann Nicolas Petit, und Joar Leifseth Ulsom.
Das führende Trio ist durch den vorherigen Checkpoint Nulato nahezu durchgefahren – alle drei hielten nur für jeweils eine Minute an. Mit nur 40 Meilen Abstand von Koyukuk spielt Nulatu bei den meisten Teams keine grosse Rolle.
Der 57jährige Mitch Seavey, hat nun den Vorteil, dass er mit einem gut ausgeruhten Team den restlichen Trail an die Beringküste angehen kann. Er war bisher der Einzige, der seine 8-Stunden Rast soweit hinausgezögert hat. Zusätzlich von Vorteil könnte sein, dass nun seine ausgeruhten Hunde ins Spiel kommen. Wie auch sein Sohn Dallas haben beide konsequent Hunde in ihrem Schlitten ausruhen lassen. Wade Marrs hingegen, sprach sich gegen diese relativ neue Strategie aus- er meinte, dass er mit Hunden in Nome ankommen wolle, die alle die volle Distanz gelaufen wären.
Doch diese Rennstrategie wird von vielen Musher-Kollegen beobachtet und einige haben sie auch schon Schlitten-technisch umgesetzt.
Von einer Taktik jedoch kann man sich nun wirklich verabschieden. Die Tage in denen die Absolvierung beider 1000 Meilen Rennen – Yukon Quest und Iditarod – in einem Jahr den Teams Erfolg bringen sollten sind offensichtlich vorbei. Nachdem Lance Mackey dies mit seinen mehrfachen Siegen demonstriert hatte – haben sich noch andere Musher daran versucht. Ausser Sebastian Schnuelle (2009 YQ-Champion – Zweiter Iditarod) und Hans Gatt (2010 YQ-Champion – Zweiter Iditarod) ist es seitdem keinem Musher mehr gelungen wirklich beide Rennen erfolgreich zu bestreiten. Weder die Musher die den Yukon Quest langjährig bestreiten, noch die Iditarod-Veteranen haben wirklich Erfolg bei dem Schwester-Rennen. Anscheinend bringt im Moment nur die volle Konzentration auf ein Rennen wirklich Erfolg. Die einzige Ausnahme waren bisher Aliy Zirkle und Allen Moore – die aber jeweils mit einem andere A/B-Team in den Rennen unterwegs waren.
Gen Unk
Inzwischen hat Mitch Seavey seine 8-Stunden Zwangs-Rast absolviert und ist mit 12 Hunden auf den Weg nach Unk aufgebrochen. Keine fünf Minuten später machte sich sein Sohn Dallas auch mit 12 Hunden auf die Verfolgung seines Vaters.
Der Trail nach Unalakleet:
Der Trail folgt dem alten Kaltag Transportweg, ein relativ gerades Tal südwestlich durch die küstennahen Berge; diese Route wurde über viele tausend Jahre von den Eingeborenen benutzt. Es ist ein gut benutzter Snowmachine Trail und stellt die hauptsächliche Verbindungsroute zwischen den Flüssen im Inland und der Bering Sea Küste dar. Die Konditionen können von einem Ende des Transportweges zum anderen stark variieren und der Wind ist eine konstante Bedrohung auf der westlichen Hälfte.
Die Distanz nach Unalakleet ist aktuell 131 Kilometer. Die Musher müssen, abhängig vom Wetter und der gewünschte Pause unterwegs, 10 bis 15 Stunden für diesen Tripp einplanen. (In diesem Stadion des Rennens ist es möglich, dass die Teams es ohne grosse Rast schaffen) Wenn das Wetter schlecht wird, dann können sie für dieses Stück auch gut 18 bis 20 Stunden benötigen. Es hat zwei gute Rastplätze am Trail, 24 Kilometer von einander entfernt: Tripod Flats Cabin ist 56 Kilometer von Kaltag und die Old Woman Cabin ist 24 Kilometer weiter, etwa 56 vor Unalakleet. Beides sind behagliche Cabins von BLM und der lokalen Bevölkerung unterhalten und liefern einen willkommenen Unterschlupf im Falle eines Sturms.
Der Trail klettert für 24 Kilometer nach Kaltag durch meist bewaldetes Gebiet zu Gipfel des Transportweges auf etwa 800 Fuss über Meer. Dann geht er langsam talwärts zum Unalakleet River, bleibt dabei meistens in bewaldetem Gebiet mit einigen Exkursionen über die Taiga oder offene Gebiete bei Old Woman und führt dann über meist offene Tundra auf der Südseite des Flusstales. Der Trail führt wieder etwa 13 Kilometer außerhalb der Stadt hinunter auf den Unalakleet River, macht einige Abstecher über Flussbiegungen, bevor er die gefrorene Lagune nach Unalakleet überquert.