Da Lance Mackey der erste Musher war, der Unalakleet erreichte, gewinnt er den ‚Wells Fargo Gold Coast Award‘ – das sind Goldnuggets im Wert von 2.500 US Dollar. In Kaltag hatte sich der Titelverteidiger nur fuer Minuten aufgehalten, doch die Zeit reichte, ihm mitzuteilen, dass sich die Familie Mackey vergroessert hat. Seine Tochter Amanda hat ein Maedchen zur Welt gebracht. (Mackey ist bereits Grossvater)
In Unalakleet wurde der Iditarod- und Yukon Quest Champion mit seinen 12 Hunden um 3:22 morgens von Einwohnern des Ortes begruesst. Im Checkpoint meinte Mackey, dass es doch eigentlich keine wirkliche Ueberraschung sein kann, dass er durch Kaltag durchfuhr. Er sei doch bekannt fuer seine langen Laeufe mit kurzer Rast.
Es ist aber immer wieder erstaunlich, dass Mackey fast zu jedem beliebigen Zeitpunkt die notwendige Leistung seiner Hunde abrufen kann. Wenn man sich seine Trainingsmethoden anschaut wird es aber klarer: Im August letzten Jahres fing er an, seine Hunde unzaehligemale zu voellig unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten anzuschirren, sie vor sein Quad zu spannen und auf trockenem Boden Strecken laufen zu lassen, mit Stopps und wieder Laeufen, die voellig unterschiedlich lang oder kurz sein konnten. Damit erreichte Mackey, dass seine Vierbeiner eine gelassenes Vertrauen in seine Unberrechbarkeit entwickelten. Vielleicht konnte Mackey dewegen seinen Lauf von Kaltag nach Unalakleet, so problemlos absolvieren, ohne dass seine Hunde an Geschwindigkeit, trotz weniger Rast, verloren.
Auch Hugh Neff, der mit Mackey befreundet ist und nicht nur beim diesjaehrige Iditarod, sondern auch weite Teile des Yukon Quest, mit ihm zusammengefahren ist, meinte, dass Mackey immer unberechenbar ist. Mackey hatte von Neff gedacht, er wuerde mit ihm nach Unalakleet weiterfahren, doch der Musher aus Tok entschied sich dagegen, er blieb fuer ueber drei Stunden in Kaltag. Er wollte nicht bei den waermeren Temperatuen in der Mittagszeit fahren, um nicht die Moral seiner jungen Hunde zu gefaehrden.
Fuer Neff habe das Rennen erst jetzt richtig begonnen und auf dem letzten Streckenabschnitt komme es vor allem darauf an, wie gut sich nun die Hunde erholen koennten.
Hinter Lance Mackey werden nun Jeff King, Hugh Neff und Hans Gatt in Unalakleet erwartet. Danach folgen zur Zeit Mitch Seavey, John Baker und Ken Anderson und Sebastian Schnuelle. Waehrend Baker und Anderson Zeit gut gemacht haben und in den Raengen nach oben gerutscht sind hat Sebastian Schnuelle etwas an Geschwindigkeit verloren und ist auf der Strecke nach Unalakleet zurueckgefallen.
Jeff King ist nun drei Stunden nach Mackey in Unalakleet angekommen und war eine Minute schneller als sein aergster Rivale, der 13 Stunden und 57 Minuten brauchte.
Zwei weitere Teilnehmer haben vorzeitig das Iditarod beendet: Ryan Redington und Warren Palfrey sind beide in Galena ausgeschieden. Waehrend Redington als Grund angab, dass er die Gesundheit seiner verbliebenen 11 Hunde nicht gefaehrden wolle, meinte Palfrey, dass er mit seinen 10 Hunden nicht mehr konkurrierend mitfahren koenne.
Zur Zeit sind vier Teams im Teilnehmerfeld mit weniger als 10 Hunden unterwegs: Sven Haltman(9), DeeDee Jonrowe (8), Michael Williams Jr. (9) und Chris Adkins(9).