Joar Ulsom sagte ein paar Worte auf Englisch, als er am vorletzten Kontrollpunkt in White Mountain ankam. Dann aber nutzte er Norwegisch, um sein Hundegespann zu loben. Ulsom ist jetzt nur 123 Kilometer von der Ziellinie in Nome entfernt und von seinem ersten Iditarod-Titel.
Er kam kurz vor acht Uhr morgens in White Mountain an. Im Kontrollpunkt nahm er einen Scheck über 2.500 Dollar entgegen. „Wow, das ist fantastisch“, sagte er den Sponsoren, die diesen Preis zum ersten Mal auslobten. Dann wechselte er in seine Muttersprache, um mit jedem seiner Hunde zu sprechen, bevor er Stroh über den Schnee legte, damit sie sich schlafen legen konnten.
Ulsom erreichte den Kontrollpunkt mit einer fast dreistündigen Führung auf den zweitplatzierten Nicolas Petit, der aus Frankreich stammt aber nun südlich von Anchorage in Girdwood lebt.
Bisher jeden Katastrophen aus dem Weg gegangen, wird der gebürtige Norweger aus Willow, Alaska, – der Mushing-Hauptstadt der USA – irgendwann am frühen Mittwochmorgen in Nome erwartet. Der Gewinner erhält ca. $ 50.000 und ein neues Auto.
Wenn Ulsom gewinnt, wird er der dritte Iditarod-Gewinner sein, der außerhalb der USA geboren wurde. Martin Buser, ein Schweizer, der mehr als drei Jahrzehnte in Alaska gelebt hat, wurde US-Bürger, nachdem er sein viertes Iditarod 2002 gewonnen hatte. Der andere Norweger, Robert Sorlie, gewann das Rennen 2003 und 2005.
Titelverteidiger Mitch Seavey ist zurzeit dritter. Wenn er nicht gewinnt, ist es das erste Mal seit 2011, dass weder er noch sein Sohn Dallas das Rennen gewonnen haben.
Dallas Seavey fährt im Moment in Norwegen das Finmarkslopet und liegt dabei in Führung. So könnten die beiden Rennen so ausgehen, dass ein Alaskaner in Norwegen und ein Norweger in Alaska gewinnt.
Siebenundsechzig Musher starteten am 4. März in Willow das Rennen über 1.000 Kilometer (1,609 Kilometer) durch die Wildnis Alaskas. Seitdem haben sechs Musher vorzeitig den Wettbewerb beendet.