Mehrere Teilnehmer mit Grippesymptomen

Als ob es nicht schon schwer genug wäre ein Schlittenhundeteam 1600 Kilometer nach Nome zu fahren, kämpfen einige Teilnehmer noch mit anderen Beschwerden, die viele Leute für mehrere Tage außer Gefecht setzen würden.

Martin Buser

Martin Buser und Wade Marrs winkten und lächelten bei ihrem Start am Sonntagmittag. Buser sagte es sei März. Wo solle er am Anfang März sonst sein, wenn nicht hier, meinte der vierfache Iditarod-Champioin. Er kicherte und wurde sofort Opfer eines kurzen, aber unkontrollierbaren Hustenanfall.

Buser mit Lungenentzündung
Der 57jährige aus Big Lake lief schon 2005 mit der Hälfte seines Mittelfingers an der rechten Hand. Er hatte sich kurz vor dem Rennen bei einem Sägeunfall verletzt und der Finger musste teilweise amputiert werden. 2014 beendete er das Rennen mit einem schwer verstauchtes Knöchel, den er sich bei einem rauen Lauf durch die Farewell Burn zugezogen hatte.

Aber dieses Jahr ist es besonders schlimm.

Busers 27-jähriger Sohn Nikolai, verletzte sich im Januar schwer bei einem Verkehrsunfall in Seattle. Nachdem sein Zustand nicht mehr lebensbedrohlich war, wurde er später in die Reha entlassen.

Buser vermutet, dass er sich im Krankenhaus angesteckt hat. Wo er, von Sorgen um seinen Sohn geplagt, nicht schlafen konnte und dadurch sein Immunsystem geschwächt war. Buser berichtet, dass er für das Rennen mehrere Medikamente gegen eine Lungenenzündung, wie Steroid-Inhalator, Hustensaft und Antibiotika für mehrere Tage bei sich habe.

Am Samstagabend hätte er 12 Stunden geschlafen. Sein erster guter Schlaf seit dem Autounfall. „Ich wünschte ich hätte zwei oder drei Nächte mehr gehabt“.

Jonrowe mit Schicksalsschlägen
DeeDee Jonrowe, eine langjährige Freundin von Buser, sagte er habe allen Grund erschöpft zu sein. Jonrowe, die zum 34ten Mal beim Iditarod an den Start geht, hatte genug Schicksalsschläge gehabt. Sie und ihr Ehemann verloren beim „Sockeye Feuer“ letzen Sommer ihr Zuhause in Willow. Außerdem verstarb einen Monat nach dem Brand ihre Mutter an Krebs.

„Ich glaube ich bin ausgepowert, aber Martin hat im letzten Monat noch mehr durchgestanden“, so Jonrowe.

Marrs mit Grippe unterwegs
Wenigstens hat Wade Marrs, mit 25 Jahren, die Jugend auf seiner Seite. Doch seine Beschwerden sind erst vor dem Rennen aufgetaucht. Marrs, der letztes Jahr den achten Platz erreichte, wurde von einem bösartigen Infuenza-Virus befallen. Völlig ermüdet, mit Schmerzen geplagt und ausgelaugt, suchte er am Donnerstag eine Klinik auf Man sagte ihm er hätte die Grippe und bekam Tamiflu. Stunden vor dem Re-Start nahm Marrs noch eine kräftige Mahlzeit zu sich. „Ich fühle mich wirklich gut, doch wenn ich etwas tue, bin ich schnell erschöpft.“ Er hofft in den Checkpoints entlang der Strecke Hühnersuppe zu bekommen.

Ryan Redington ein Freund von Buser und Marrs wünschte beiden gute Besserung und Glück. Er wisse selbst, wie übel es ist während des Rennen krank zu sein. Vor Jahren hatte er sich in Takotna eine fiebrige Erkältung mit Schüttelfrost zugezogen. Er bat seine Frau damals ihm zusätzliche Winterausrüstung an einen Kontrollpunkt fliegen zu lassen, damit er sich besser warm halten konnte.

Aber auch ein Hunde-Athlet hatte vor dem Rennen medizinische Probleme. Einer der Hauptleithunde aus dem Team von Mitch Seavey hatte sich vor dem Re-Start verletzt und humpelte nur noch. Seavey meinte, es wäre so ähnlich, wie beim Super Bowl den Quarter-Back zu ersetzen.

Dallas Seavey, Allen Moore und andere auch betroffen
Dallas Seavey meinte, dass er während der Fahrt so durchgeschüttet wurde, dass er sich noch nicht einmal seine Flasche Medizin öffnen konnte. Dann hätte er für mehrere Stunden Fieber gehabt. Das sei nicht die Art, wie man ein achttägiges Schlittenhunderennen angehen sollte, so der Titelverteidiger. Die gute Nachricht sei, dass er das beste Hundeteam hätte, was er je trainiert habe.

Seavey hustete während er sprach. Meinte aber das Fieber würde nun nachlassen. Nachdem er nicht geschlafen habe, würde er sich schwach fühlen. Doch nun sei er auf dem Trail und könne sich erholen. 12 Stunden später war Seavey der zweite Musher der Rainy Pass erreichte. Doch der sonst gesprächige Musher bliebt wortkarg bei den Fragen der Reporter. „Tut noch weh beim Sprechen – darum sage ich nicht viel.“

Auch von Allen Moore und weiteren Mushern wird berichtet, dass sie im leichtesten Fall eine Erkältung hätten. Moore meinte scherzhaft, er habe versucht Jeff King zu umarmen, doch der sei nicht in seine Nähe gekommen.

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Redakteur Iditarod-Race

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