Mit dem Re-Start gestern in Willow ist das Iditarod offiziell gestartet. Nochmals kamen Hunderte von Fans, um die 67 Musher und ihre mehr als 1000 Hunde, auf dem zugefrorenen Willow See, starten zu sehen. Nun lassen die Teams die Zivilisation hinter sich und begeben sich auf die 1700 Kilometer lange Stecke nach Nome. Waehrend sich die ‚Neulinge‘ des Rennens hauptsaechlcih Gedanken um den bevorstehenden Trail und die Wetterbedingungen machen sind die Veteranen in dieser Hinsicht eher relaxed. Die meisten der erfahrenen Hundeschlittenfuehrer haben widrige Umstaende erlebt und gemeistert – daher konzentrieren sie sich eher auf ihre vierbeinigen Athleten. In einem Ultra-Marathon Rennen, wie dem Iditarod, kommt es dann neben der physischen auch auf die psychische Verfassung der Tiere an. Je laenger das Rennen dauert desto besser koenne ein Team zusammenfinden und staerker werden, so der vierfache Iditarod Martin Buser.
Der ehemalige Schweizer hat die Strategie von Lance Mackey kopiert, der die letzten Jahre den Yukon Quest, vor dem Iditarod gelaufen ist. Die Hunde wuerden durch die zusaetzlichen Kilometer noch staerker werden. Doch Mackey ist dieses Jahr den Quest nicht gelaufen und hat sich stattdessen auf das Training mit seinem Schuetzling Harry Alexie, einem Iditarod-Neuling, konzentriert. Buser belegte den vierten Rang beim Quest und meinte, dass er seine Strategie ein wenig geaendert haette. Bekannt fuer seine schnellen Laeufe zwischen den Checkpoints mit langen Rastzeitem, nutzte er auch den Quest, um nun laengere und langsamere Laeufe, mit kuerzeren Erhohlungspausen, mit seinen Hunden zu trainieren. Ob seine neue Taktik aufgehen werde, wisse er erst in Nome, so der BigLake-Musher.
Ueber die Taktik von Hans Gatt waren nicht nur Fans und Beobachter ueberrascht, als der Oessterreicher, mit in Fuehrung liegend beim diesjaehrigen Quest, im Halbzeitort Dawson City, seine freiwillige Aufgabe verkuendete. Gatt meinte, dass sein Team zu gut aussehen wuerde, um weiter zufahren, er wolle unbedingt mit diesen Hunden beim Iditarod an den Start gehen. Dreimal hat Gatt den Quest schon gewonnen und gibt als einzigstes verbleibendes Ziel, einen Iditarod-Sieg, an. Letztes Jahr belegte der 50jaehrige den sechsten Platz, sein bisher bestes Ergebnis. Doch nun will er alles auf eine Karte setzen und den Iditarod gewinnen. Selber meint er, dass das Iditarod nicht schwerer sei, als den Quest zu gewinnen, es haette einfach ein bisschen Glueck gefehlt.
Lance Mackey versteht die Strategie von Gatt nicht ganz, gerade in den finanziell unsicheren Zeiten, braeuchte er selbst jeden Preisscheck. Er waere den Quest zu Ende gefahren und sei es, um nur auf den 15. Platz zu kommen (beim Yukon Quest ist man bis zum 15. Platz in den Geldraengen). Vielleicht sei aber diese Art von ‚Zocken‘ die einzige um ihn zu schlagen. Mackey wolle nicht ueberheblich klingen, weisst aber darauf hin, dass Gatt ihn die letzten fuenf Jahre sowohl beim Quest als auch beim Iditarod nicht geschlagen habe. Gatt sei zwar in der Lage, haette es aber noch fertig gebracht ihn zu uebertrumpfen.
Waerendessen haben die ersten Teams Skwentna erreicht. Zur Zeit liegt der Dritte vom Vorjahr Ramey Smyth in Fuehrung und ist auf dem Weg nach Finger Lake.