Wieder nur Zweiter?

Fuer Paul Gebhardt ist es die 13te Teilnahme am Iditarod und dieses Jahr will er nochmal richtig angreifen. Der 52jaehrige hat mit einer neuen Diaet mehr als 10 Pfund verloren und fuehlt sich nun fitter und energiegeladener. Besonders wichtig sei es gewesen vor 19 Monaten mit dem Trinken aufzuhoeren, er fuehle sich nun auch mental staerker, was sich wiederrum auf seine vierbeinigen Athleten auswirken wuerde. Der Musher aus Kasilof ist sich sicher, dass dieses Jahr ein Sieg in Reichweite ist.

Gebhardt gehoert zu der Gruppe von Hundeschlittenfueherern, die schon zweimal den zweiten Rang – aber noch nie einen Sieg – beim Iditarod errungen haben. Im Jahr 2000 lag Gebhardt fuenf Stunden hinter Doug Swingley und vor zwei Jahren musste er sich Lance Mackey geschlagen geben. Auch die in Deutschland geborene DeeDee Jonrowe, mittlerweile 55 Jahre alt, war 1993 und 1998 jeweils Zweite hinter dem Iditarod Champion Jeff King.
Der nun vom Iditarod ausgeschlossene Ramy Brooks wurde Vize-Champion in den Jahren 2002 und 2003, geschlagen einmal vom ehemaligen Schweizer Martin Buser und vom Norweger Robert Sorlie. In den Anfaengen des Iditarod vor mehr als 30 Jahren, wurde Warner Vent zweimal Zweiter (1974/76). Waehrend letztere gennante mit dem Ausgang des diesjaehrigen Wettbewerbs nichts zu tun haben, rechnet sich auch DeeDee Jonrowe, in der 37sten Auflage des Iditarod, gute Chancen auf den Sieg aus.

Gebhardt, der weiss, dass fast alle Teilnehmer behaupten, dieses Jahr das beste Hundeteam zu fahren, ist sich sicher und fuehlt es, die besten Vierbeiner dabei zu haben, die je fuer ihn am Start waren. Besonders lobend erwaehnt er den zweijaehrigen ‚Lieutenant‘, der der beste und staerkste Leithund sei, den er je bessesen haette. Im Team sei aber auch sein acht Jahre alter Veterane ‚Houston‘, den er bei schlechtem Wetter und unguenstigen Sichbedingungen an der Front fahren lassen will. Gebhardt ist davon ueberzeugt, einen gute Mischung aus neuen schnellen und erfahrenen ausdauernden Hunden in seinem Team zu haben.

Aber zum Sieg gehoert auch ein wenig Glueck oder das Fehlen von Pech. 2007 fuhr er die gleichen Zeiten und war virtuell gleich auf mit Lance Mackey, bis dem Kasilof-Musher eine Kufe brach und der spaetere Gewinner ihn ueberholte. Letztes Jahr schlief Gebhardt in Fuherung auf seinem Schlitten ein und glaube, als er wieder aufwachte, er haette den Checkpoint Cripple verpasst. Also drehte er um und fuhr spaeter DeeDee Jonrowe entgegen, die in Cripple den Halbzeit-Award in Form von 3.000 $ teuren Goldnuggets gewann. Gebhardt kam sieben Minuten spaeter in Cripple an.

Auch der Verlust von zwei seiner besten Leithunde warf Gebhardt immer wieder zurueck; 1996 zog sich ein Hund schwerste innere Verletzungen zu, als es auf einem Trainingslauf von einem Elch angegriffen wurde. Im November 2007 verstarb ein vierjaehriger Hund, als er ein grossen Stein verschluckte.

Doch dieses Jahr soll alles anders werden und mit ein wenig Glueck und der korrekten Richtung kann Gebhardt als Erster in Nome einfahren.

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Redakteur Iditarod-Race

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