Brent Sass übernimmt die Führung

ID (c) Thierry
Brent Sass ist wie alle bisherigen Konkurrenten – außer Jessie Holmes – durch Anvik durchgefahren. Er hatte einen einstündigen Vorsprung auf Richie Diehl, der sich kontinuierlich in den Rängen nach vorne gearbeitet hat. Ihm folgte eine knappe halbe Stunde später Peter Kaiser.

Iditarod 2017

In der gleichen Reihenfolge kam das Trio auch in Grayling an. Nur, dass Brent Sass nicht dort anhielt, sondern den Weg nach Eagle Island in Angriff nahm. Mehrere Stunden nach dem Trio trafen Matthew Failor und Kelly Maixner in dem 200 Einwohner großem Dorf ein.

Zuvor tat der amtierende Champion Brent Sass etwas sehr Untypisches, als er am Donnerstagnachmittag in den Iditarod-Kontrollpunkt einfuhr. Er legte eine Pause ein.

„Ich werde mindestens ein paar Stunden hier sein, drei, vier Stunden“, sagte Sass im Kontrollpunkt. „Mal sehen, wie lange die Hitze anhält.“

In den letzten Jahren hat Sass die Kontrollpunkte fast vollständig gemieden und stattdessen lieber Stroh geholt und auf dem Weg gezeltet. Doch am entlegensten Kontrollpunkt des Rennens wollte der Iditarod-Sieger von 2022 der Sonne entkommen.

„Nichts an diesem Rennen läuft für mich nach Plan. Es steht auf meinem fünften Plan, dass ich genau im Zeitplan liege“, scherzte Sass.

Ursprünglich wollte er hier seine 24-Stunden-Ruhepause einlegen, aber das warme Wetter machte diesen Plan zunichte. Und die lange Pause hat er 80 Meilen vorher in Ophir gemacht. Jetzt macht er eine weitere Pause, wenn auch eine viel kürzere.

Im Laufe des Tages trafen die besten Fahrer des Rennens in der Geisterstadt ein. Sie besteht aus nicht viel mehr als ein paar kleinen Hütten und Wandzelten auf der anderen Seite des Flusses, gegenüber von eingestürzten, jahrhundertealten Gebäuden, die noch aus der Zeit des Goldrausches stammen. Hier konnten die Musher, die einen Platz unter den ersten fünf anstrebten, einen ausführlichen Blick auf ihre Konkurrenten werfen, während sie ihre Rennpläne neu abstimmten.

Sass hofft auf eine bessere zweite Hälfte als seine erste, nachdem er zu Beginn des Rennens drei Hunde abgeben musste.

„Man weiß, dass man das eigentlich nie tun will. Aber ich musste. Am Anfang gab es definitiv ein paar Schwierigkeiten“, sagte Sass.

Sass fütterte sein 11-köpfiges Team mit gefrorenem Lachs, das nach seiner jüngsten 24-stündigen Pause gut im Rennen liegt. Eine Stunde hinter Sass war Jessie Holmes, der ohne anzuhalten durchlief, was möglicherweise Teil eines Versuchs war, etwas Abstand zwischen ihm und den restlichen Teams zu bringen.

Wade Marrs war seit Mitte der Nacht an dem abgelegenen Kontrollpunkt. Sein Plan war, bis zur Hälfte der Strecke zu laufen, bevor er eine 24-stündige Pause einlegte.

„Es kann sein, dass es gut geht – nach ein paar Läufen merken wir, was es bedeutet, zu weit gelaufen zu sein“, sagte Marrs.

Richie Diehl lag bei der Ankunft in Iditarod eine Stunde und 10 Minuten hinter Sass. In der heißen Sonne zog er seine Jacke aus und versorgte seine Hunde mit gefrorenen Schweinebauchscheiben, in der Hoffnung, den Energielevel für den nächsten großen Abschnitt des Rennens hochzuhalten.

„Es ist sehr wichtig, mit einem guten, stabilen Team, das noch viel im Tank hat, auf den Yukon zu kommen“, sagte Diehl. „Der Yukon ist ein hartes Pflaster, mit Wind und Schneeverwehungen. Wenn unser Team also gesund und stark ist, sollten wir den Yukon gut hinaufkommen“.

Jener Streckenabschnitt, der für die Positionierung von Pete Kaiser für seinen Sieg 2019 entscheidend war. Als Kaiser sich am Donnerstag auf dem belebten Hundeplatz umsah, wies er darauf hin, dass sich niemand mit einem entscheidenden Vorsprung abgesetzt hat.

„Ich denke, wir werden auf den nächsten 100 Meilen oder so mehr herausfinden“, sagte Kaiser. „Aber im Moment ist wahrscheinlich jeder in dieser Gruppe im Rennen, und es gibt auch einige starke Teams hinter uns.“

Kaiser seinerseits plant, auf den Läufen über die kargen Hügel nach Shageluk und zum Yukon River einen konservativen Zeitplan einzuhalten. Er sagt, dass er es nicht übertreiben kann, da er weiß, dass es viele schnelle Teams gibt, die bereit sind, das Rennen zu bestreiten.

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Redakteur Iditarod-Race

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