Iditarod disqualifiziert auch Brent Sass*

Brent Sass

Der ehemalige Iditarod-Champion Brent Sass wurde von der Teilnahme am Iditarod Trail Schlittenhunderennen 2024 disqualifiziert.

Sass, der Anfang des Monats das Yukon Quest Alaska 300 gewann, ist der zweite Musher in dieser Woche, der vom Iditarod Trail Committee vom Rennen ausgeschlossen wurde.

In einer einseitigen Pressemitteilung schrieb das Komitee, dass die Mitglieder einstimmig dafür gestimmt haben, Sass vom diesjährigen Rennen auszuschließen und sich dabei auf Regel 53 berufen: „Alle Iditarod-Musher müssen sich an einen hohen Standard für persönliches und professionelles Verhalten halten. Musher-Verhalten, das dem Iditarod, den Iditarod-Teilnehmern, den Sponsoren oder anderen mit dem Rennen verbundenen Personen rücksichtslos schadet, ist streng verboten.“

Schwere Anschuldigungen

Gestern wurde vom NomeNugget über einen bisher nicht benannten Musher berichtet, der sich schweren Vergewaltigungsanschuldigungen ausgesetzt sieht.

In einem Schreiben vom 2. November 2023 von Planned Parenthood (Anchorage) an das  Yukon Quest, hieß es, dass Rose O’Hara-Jolley, Staatsdirektorin von Planned Parenthood Alliance Advocate, in den letzten sechs Jahren von mehreren Frauen angesprochen wurde, die angaben, von derselben Person vergewaltigt, sexuell und körperlich angegriffen worden zu sein. Die Frauen wollten anonym bleiben, und es wurde keine Anzeige erstattet.

O’Hara-Jolley forderte das Yukon Quest auf, den Musher dauerhaft aus dem Rennen zu nehmen.

Der Direktor des Kuskokwim 300-Rennens, Basile, erklärte, dass die Organisation des Rennens betonen möchte, dass sie selbst angesichts der glaubwürdigen Berichte über sexuelle Gewalt, die ihnen zugetragen wurden, zu keinem Zeitpunkt ein Urteil über die Schuld oder Unschuld der betreffenden Person gefällt hat.

Es wurden vor dem diesjährigen Rennen zwei Musher gebeten ihre Anmeldung freiwillig zurückzuziehen. Unter den Mushern die angemeldet waren und auf eine Teilnahme beim K300 verzichtet haben waren Brent Sass und Eddie Burke Jr.

Klage zurückgezogen?

Inzwischen berichtet der Blogger Craig Medred, dass das Justizministerium Alaska die Anklage gegen Eddie Burke Jr. zurückgezogen haben soll. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, dass eine Erklärung über die Gründe in Kürze folgen würden.

Burke teilte auf Facebook mit: „Ich werde mich gerne äußern…nachdem ich eine Antwort von Iditarod erhalten habe.“

Die Frau, die er angegriffen haben soll, soll Anchorage vor einiger Zeit verlassen und zu ihrer Familie zurückgekehrt sein.

Die Vorbereitungen für das diesjährige Rennen, das am übernächsten Samstag mit einem feierlichen Start in der Innenstadt von Anchorage beginnt, sind in vollem Gange.

Brief von Brent Sass an das Iditarod (23.2.24 18:00 Uhr)

ITC-Vorstand,

Ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich mich nicht vom Iditarod 2024 zurückziehen werde. Gemäß unserer früheren Kommunikation sind alle Anschuldigungen gegen mich völlig falsch und wurden erfunden, um zu versuchen, meinen Ruf zu ruinieren und meine Karriere zu beenden. Ich bin fest entschlossen, mich mit allen Mitteln gegen diese verleumderischen Anschuldigungen zu wehren, um meinen Namen reinzuwaschen und weiterhin Schlittenhunderennen fahren zu können.

Der Wahrheitsgehalt dieser falschen Anschuldigungen hat sich seit Ihrer ursprünglichen Entscheidung in dieser Angelegenheit nicht geändert. Zu diesem Zeitpunkt, weniger als zwei Wochen vor dem Start des Rennens und mit Tausenden von investierten Dollar, kann ich es mir nicht leisten, auszusteigen. Ich habe viel zu viele Sponsoren, Familienangehörige und Freunde, die meinen Zwinger und meine Karriere in dieser Saison unterstützt haben.

Ganz zu schweigen von den mehr als 120.000 Fans, die darauf warten, mich beim diesjährigen Iditarod-Rennen zu sehen.

Die Entscheidung des Iditarods, zu versuchen, das Problem loszuwerden, anstatt sich ihm zu stellen, schafft einen schrecklichen Präzedenzfall und gibt zukünftigen falschen Anklägern grünes Licht, ungeheuerliche und falsche Anschuldigungen über jeden zu erheben, den sie zerstören wollen. Sie geben den Anklägern genau das, was sie sich erhoffen, und am Ende schadet dies den tatsächlichen Opfern von sexuellem Missbrauch und dem Mushing-Sport.

Ich bin ein angesehener, lautstarker Verfechter der Mushing-Gemeinschaft und des Iditarod und habe die letzten 20 Jahre meines Lebens diesem Sport gewidmet. Ich hoffe, dass Sie meine Position verstehen und würde es begrüßen, wenn ich vor weiteren Entscheidungen in dieser Angelegenheit vor dem gesamten Vorstand sprechen könnte.

Mit freundlichen Grüßen,

Brent Sass

Wild and Free Mushing

https://www.facebook.com/WildandFreeMushing

*Dieser Artikel wurde am 23.2.2024 und 26.2.2024 aktualisiert.

Iditarod disqualifies former champion Brent Sass after sexual assault allegations

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