Jeff King auf dem Weg nach Ruby

Vier Stunden rastete Jeff King in Cripple, bevor er sich mit 16 Hunden auf den Weg nach Ruby machte. Der vierfache Iditarod Champion ist damit der einzigste auf diesem Streckenabschnitt und virtuell in Führung. Doch der Denali-Musher muss noch seine 24-Stunden Rast absolvieren. Diese vorgeschrieben Pause machen zurzeit in Cripple Dallas Seavey, Noah Burmeister, Robert Sorlie, John Baker, Kelly Maixner und Ralph Johannessen.

Jeff King

Für die Strecke von Ophir aus benötigte der Titelverteidiger zwei Stunden länger als der Norweger Johannessen. Da er aber als erster Cripple erreichte erhielt er den Dorothy G. Page Halfway Award der Gold im Wert von 3.000 US Dollar beinhaltet.

Mehrere Teams. die ihre Tages-Rast schon hinter sich gebracht haben, befinden sich im Moment , angeführt von Brent Sass, Aliy Zirkle und Ken Anderson, auf dem Weg nach Cripple.

Schlafe nicht unter einem ausgestopften Bison
Zirkle hatte zuvor in den Farewell Burn eine Begegnung mit einem Bison, das auf dem Trail stand. Das aufgescheuchte Tier uns sein Kalb waren nur einige Meter von Zirkle entfernt, als plötzlich das Mutter-Tier auf ihr Team losgerannt kam. Es stoppte kurz vor den Hunden und senkte den Kopf, scharrte mit dem Hufen und schnaubte. Dies sei einer der beängstigstden Erfahrung in ihrer Muhser-Karriere gewesen, so die Yukon Quest Gewinnerin.
Wie lange sie dort Auge in Auge mit dem Koloss gestanden hat, kann sich Zirkle nicht mehr erinnern. Ein einmotoriges Flugzeug beendete die Begegnung dann. Die Insassen erkannten aus der Luft die Bedrohung und verscheuchten das Tier mit dem lauten Geräusch des Motors, der beim Sturzflug einsetzte. Zirkle ging mit ihrer Axt bewaffnet den Trail entlang und überprüfte, ob der Weg dann frei war. Ihre anfängliche Angst hatte sich nun in Wut verwandelt. Die Two Rivers Musherin meinte, es wäre gut, dass sie keine Schusswaffe dabei gehabt habe, sonst hätte sie die Sache mit dem Bison auf andere Art geklärt. Doch das Bison und ihr Kalb waren bereits über einen Hügel verschwunden. Den Vorfall erklärte sich Zirkle mit Karma, sie hätte der Rainy Pass Lodge unter einem ausgestopften Bison geschlafen.

Der Weg nach Ruby:
Dieses Teilstück ist 104 bis 112 Kilometer lang und kann von manchen Teams in einem Run gefahren werden. Es ist ein gut definierter Trail (meist auf alten mining roads) und es hat keine nennenswerte Probleme ausser den unausweichlichen Overflows und vereisten Stellen. Die Musher werden 8 bis 12 Stunden benötigen, je nachdem, ob sie noch eine Rast einlegen oder nicht. Zum Vergleich, dieses Stück ist einwenig kürzer, als von Rohn nach Nikolai, welches 118 Kilometer lang ist. Wie beim vorherigen Run müssen die Musher darauf achten, dass sie nicht zu lange ohne Pause fahren – denn es ist lang genug um Probleme bereiten zu können.

Der Trail startet durch die alte Poorman town und folgt einer alten mining road. Kurz darauf geht es langsam hinab ins Tal des Fourth of July Creek zum Sulatna River. Es sind, abhängig vom genauen Trailverlauf, ungefähr 24 Kilometer vom Flugplatz bis zum Fluss. Nachdem der Sulatna River über die alte Stahlbrücke überquert wurde, folgt der Trail für 80 Kilometer einer alten Mining Road, ähnlich der von Takotna nach Ophir, nach Ruby.

Hauptsächlich finden sich bewaldete Hügelketten mit Schwarzfichten Taiga (Russisch für „land of little sticks“) entlang des gesamten Trail, unterbrochen von dichteren Wälder und Flusstälern ebenso wie die unausweichlichen offenen Moore. Die Strasse von Sulatna Crossing nach Ruby hat einige moderate Berge mit langen, aber relativ einfachen Steigungen, mit einigen Exkursionen oberhalb der Baumgrenze. Verstreute Overflows finden sich in der ganzen Gegend, ebenso wie vereiste und abgerutschte Stellen – speziell auf der Strasse nach Ruby.

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Redakteur Iditarod-Race

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