‚Koerperverletzungen‘

Die sogenannte ‚Viererbande‘ bestehend aus den vierfachen Iditarod-Champion Dough Swingley, Martin Buser, Jeff King und dem zweimaligen Gewinner Robert Sorlie, ist nach dem Ausscheiden von Swingley auf drei Mitglieder geschrumpft.
In einer Haarnadelkurve passierte das Unglueck; Swingley fuhr durch die Kurve einen Abhang hinunter, als er von dem Schlitten geschleudert wurde und gegen eine Gruppe von Fichten prallte. Der Hundeschlitten traf einen anderen Baum.
Zwei gebrochene Rippen haette Swingley, das Atmen wuerde ihm schwer fallen und er glaubte nicht in diesem Zustand die
naechsten 150 Kilometer zu schaffen. Obwohl der Musher aus Montana in einem frueheren Rennen schon einmal mit einer angebrochenen Rippe den Weg nach Nome erreichte, entschied er sich nun fuers Aufgeben.
Er haette zwar allerlei Schmerzmittel bekommen, aber auf der Rennstrecke im jetzigen Zustand wolle er nicht ueber den Rainy Pass. Auch glaube er nicht, dass er sich noch richtig um seine Hunde kuemmern koenne.

Auch DeeDee Jonrowe hat, auf demselben Streckenabschnitt wie Swingley, sich an ihrer Hand verletzt. Ausserdem sei sie mehrfach vom Schlitten gefallen. Die 53jaehrige, urspruenglich aus Deutschland stammende, Musherin von Willow (Alaska) sei sich selbst nicht sicher, ob ihre Knochenschmerzen und ihr schlechter koerperlicher Zustand von dem Trailzustand mit starkem Wind und frostigen Temperaturen herruehrt oder von ihren Chemotherapien. Bei Jonrowe wurde 2002 Brustkrebs diagnostiziert. Waehrend ihrer Behandlung hat sie aber trotzdem an Hundeschlittenrennen teilgenommen.

DeeDee Jonrowe ist in Rainy Pass auch aus dem Rennen gegangen.

Nach Jeff King wuerde es eine Erklaerung fuer die ‚Koerperverletzungen‘ geben; die Teams seinen einfach zu schnell unterwegs und niemand wuerde anfangen lansamer zu fahren.
Lance Mackey fuhr trotz einer gebrochener Kuve, das Feld anfuehrend, nach Pantilla Lake um nur kurz anzuhalten und
sich dann auf den Weg nach Rohn zu machen.
King meint die Geschwindigkeiten einiger Teams wuerden den bei Tagessprint-Rennen gleichen. Der Trail sei nicht schlecht – nur sehr schnell. King sei fuer diesen schnellen Zustand der Rennstrecke gewappnet, da sein Schlitten so konstruiert ist, dass er bis zu zwei Hunde im Schlitten transportieren kann. Einen im Korb, ein weiterer hinter dem Schlitten. Der Vorteil ist, dass das Team mit mehr Gewicht langsamer wird und er zusaetzlich immer einen ‚frischen‘ Hund ‚einwechseln‘ koennte. King war auch in Willow mit einem Hund im Schlitten gestartet.
Auf den jetzigen Zustand der Strecke, mit eisigen ‚Ueberschwemmungen‘ und Wasserfaellen aus Eis, angesprochen meint King, er haette am liebsten Platz fuer sechs Hunde im Schlitten.

Die Rennoffiziellen hatten nach Swingleys Ausscheiden die Besitzer der Rainy Pass Huette gebeten diese ‚Eisfaelle‘ mit Kettensaegen zu entschaerfen – doch dies sei nicht sehr erfolgreich verlaufen. An einem Eisblock, auf der Mitte des Berges, zerrissen sogar die Leinen der Hunde und diese liefen frei herum. So wird es von Sorlies Team berichtet. Es sei aber wieder zusammen und auf dem Trail.
Waehrendessen wurden Swingleys Hunde per Flugzeug nach Anchorage zurueck geflogen.

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Redakteur Iditarod-Race

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