30 Kilo zuviel, GPS fliegt, Hunde verloren

Waehrend 13 Musher sich nun in Cripple befinden und ihre 24-Stunden Rast absolvieren, sind die ersten Teams auf den Weg nach Ruby gegangen. Lance Mackey ist mit 14 Hunden um 21:05 Uhr (Ortszeit) aufgebrochen, mehr als zwei Stunden spaeter folgte ihm der Oesterreicher Hans Gatt. Beide Musher blieben nur fuer Minuten im Checkpoint Cripple. Um 00:30 Uhr ist dann Jeff King, nach einer siebenstuendigen Rast, mit 16 Hunden losgefahren. Der fuenfmalige Champion Rick Swenson folgte eine halbe Stunde spaeter, bevor dann Kjetil Backen gegen 1:00 Uhr morgens aufbrach.

– Cripple –

Eigentlich hatte das, zwischen kuenstlichen Palmen wartende, Checkpoint-Personal von Cripple Paul Gebhardt erwartet, doch als sie das pinkfarbene Geschirr der Hunde erblickten, wussten sie, dass dies nur DeeDee Jonrowe sein konnte. Die Ueberraschung war auf beiden Seiten gross, Jonrowe musste sich erst einmal setzen , als die Mitarbeiter ihr erklaerten sie sei die erste in Cripple. Die Goldnuggets im Wert von 3000 US Dollar werden eine gute Verwendung finden, meinte die ehemalige Brustkrebspatientin, ihr Mann haette heute Geburtstag, und sie braeuchte noch ein Geschenk.

Im Gegensatz zu Jonrowe, war Gebhardt voellig niedergeschmettert. Es sei der schlimmste Lauf seinens Lebens gewesen. Noch in Ophir startend, hatte Gebhardt einen 6-Stunden Vorsprung auf Jonrowe, doch dann musste er kurz nach Ophir eine 30 Kilo schwere Huendin in den Schlitten packen, da diese das ganze Team abbremste. Mit dem zusaetzlichen Gewicht wurde aber Gebhardt auf dem weichen und nassen Schnee noch langsamer. Der voellig uebermuedete Gebhardt glaubte, da die Fahrt so lang dauerte, er sei irgendwie vom Trail abgekommen und an Cripple vorbeigefahren. Er kehrte um und muss dann von Jonrowe ueberholt worden sein. 20 Stunden hatte der Zweite von 2007 auf den Kuven gestanden, nur durch eine Rast von drei Stunden unterbrochen. Gebhardt meinte, mit dieser Aktion haette er sich selbst aus dem Rennen um den Titel genommen.

Martin Buser hingegen kam gut gelaunt und Witze reissend in den Checkpoint Cripple eingefahren. Spaeter stellte sich heraus, warum er auf dem GPS-Tracker Programm im Internet mit voellig ueberhoehten Geschwindigeiten, an abgelegenen Orten auftauchte. Der ehemalige Schweizer hatte seinen GPS Empfanger einem Piloten gegeben, mit der Bitte doch ein wenig damit herumzufliegen. Drei Stunden nach Martin kam sein Sohn Rohn in Cripple an und so koennen Vater und Fillius gemeinsam die 24-Stunden Rast verbringen.

Der Englaenderin Kim Franklin ist in Rohn von Iditarod Verantwortlichen aus dem Rennen genommen worden. Es wurde bekannt, dass Franklin auf der naechtlichen Fahrt von Rainy Pass nach Rohn, zwei ihrer Hunde „verlor“. Die Vierbeiner muessen sich aus dem Geschirr geloest haben, Franklin war nicht in der Lage die Hunde ausfindig zu machen und fuhr nach Rohn weiter. Spaeter wurden die Hunde wohlbehalten auf dem Trail in der Naehe von Rainy Pass lokalisiert und nach Anchorage ausgeflogen. Die Iditarod Regeln besagen, dass ein Musher mit der gleichen Anzahl von Hunden, mit denen er vom letzten Checkpoint aus gestartet ist, im naechsten Checkpoint auch ankommen muss, um das Rennen weiterzufahren.

Der siebenmalige Iditarod Teilnehmer Jason Barron, aus Montana, ist in McGrath vorzeitig aus dem Rennen gegangen. Wahrscheinlich ist auch sein Team von einem Magen/Darm-Virus erfasst worden. Barron wurde letztes Jahr 14ter, davor erzielte er 2006 mit dem achten Rang, seine beste Plazierung.

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Redakteur Iditarod-Race

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