Brutale Bedingungen

7 1/2 Stunden brauchte Lance Mackey fuer die Strecke nach Elim, ueber sechs Stunden rastete er im Checkpoint bevor er sich auf den Weg nach Golovin bzw. White Mountian machte. Der Titelverteidiger faehrt alleine – seine Konkurrenten sind weit entfernt. Nur Sebastian Schnuelle und John Baker machten sich an die Verfolgung von Mackey, sie sind auf dem Weg nach Elim. (+++ Sab Schnuelle erreichte inzwischen Elim in sieben Stunden und 14 Minuten / 15 Minuten nach dem Deutschen kam John Baker in Elim an +++) Die restlichen Teams blieben in Shaktoolik oder rasteten, wie Jeff King, Mitch Seavey, Aaron Burmeister und Hans Gatt in einer Huette 15 Meilen von Shaktoolik entfernt. Fuer mehrere Stunden pausierte das Rennen virtuell. Kein Team traute sich mehr auf die Strecke, zu brutal waren die Wetterverhaeltnisse: Winde mit 65 Km/H, Tieftstemperaturen von -40 Grad Celsius, Blizzards und WhiteOuts. Jeff King kehrte, nachdem er schon aufgebrochen war, nach Shaktoolik zureuck, das erste Mal seit 10 Jahren, dass der vierfache Champion in einen Checkpoint zurueckfuhr. Selbst John Baker aus Kotzebue, der die arktischen Winde gewoehnt ist, meinte, dass bei solchen extremen Bedingungen niemand einen Vorteil haette, der eiskalte Gegenwind wuerde die Energie der Hunde nehmen, egal wer hinten auf dem Schlitten steht. Auch Hans Gatt, der schon Tieftstemperaturen in mehreren Yukon Quest Rennen gut ueberstand, sagte, dass niemand sein Team auf solche Bedingungen einstellen koenne. Die Hunde wollen einfach bei solchem Wetter nicht laufen. Sein Kollege Sebastian Schnuelle machte diese Erfahrung, seine bisherigen Leithunde verweigerten dem Deutschen die Weiterfahrt auf der Strecke nach Koyuk und legten sich einfach in den Schnee. Nur der Fuenfjaehrige ‚Finn‘ aus seinem Team rettete ihn, als einzigster Leithund vorne eingespannt, trotze er dem bitterkalten Gegenwind und brachte Schnuelle und seine Vierbeiner nach Koyuk. Haette Schnuelle vorher ueber die unmenschlichen Zustaende Bescheid gewusst, waere er nach eigener Aussage nicht auf den Trail gegangen.

Langsam aber brechen nun wieder Teams von Shaktoolik aus auf; Ramey Smyth, Dallas Seavey, Jessie Royer und Cim Smyth. Sieben weitere Teams rasten jedoch noch in dem Checkpoint.

Fuer den Fall, dass den Mushern das Futter fuer ihre Hunde, nach so langer Wartezeit ausgeht, hat das Iditarod zugesichert, zusaetzliche Nahrung in die Checkpoints auszufliegen.

Die Untersuchung der zwei toten Hunde aus dem Team von Lou Pecker ergab noch keinen Hinweis auf das Ableben der Tiere (Dizzy and Grasshopper).

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Redakteur Iditarod-Race

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