Misshandlungen ziehen Disqualifikation nach sich

Da er sein Hundeteam mit einer Holzlatte, in der kleinen Siedlung Golovin, geschlagen hat, wurde der Yukon Quest Champion und Iditarod Veteran Ramy Brooks nachtraeglich disqualifiziert. Der Musher aus Healy sagte, dass er nicht gegen die Entscheidung Berufung einlegen wird. Jedoch nicht glaubt, dass das Schlagen von Hunden mit einem ‚duennen‘ Stueck Holz und das Verlieren der Geduld gleichzusetzen sei mit Misshandlungen.
Der Musher wurde einstimmig von einer dreikoepfigen Iditarod-Richter Kommission, fuer das Schlagen von Hunden disqualifiziert. Brooks war zuvor als fuenfzehnter in der Endtabelle gelistet worden.
Zeugen aus dem kleinen Ort Golovin berichteten detailliert ueber Brooks Misshandlung seines Hundeteams. Nach Rennmarschall Nordman, seien einige Leute sehr aufgeregt ueber den Vorfall gewesen. Brooks muedes Hundeteam wollte, nach Aussagen der Augenzeugen, nicht durch den Ort und haette sich auf ein vereistes Wegstueck gelegt. Dann haette Brooks die Holzlatte genommen und sei einschlagend auf seine Hunde nach vorne gegangen. Brooks stimmte dieser Version zu, nur dass seine Hundteam nicht muede gewesen waere, sondern sie nur mit dem Eis nicht zurecht gekommen waeren. Er haette aufgeregt reagiert und es tue im Leid. Nordman meinte, der Musher haette einfach seine Kontrolle verloren. Es sei nicht nur taktisch unsinnig, sondern auch voellig ineffektiv gewesen, da man ein Hundeteam, dass nicht weiterlaufen wolle, nicht dazu zwingen koenne. Obwohl Hunde mit einem (sprichwoertlich) dicken Fell mehr vertragen und eine hoehere Toleranzschwelle haette als Kinder zum Beispiel, waren die Rennrichter und der Rennmarschall sich einig, dass das Verhalten von Brooks inakzeptabel war und man etwas unternehmen musste.
Brooks betonte nochmals, dass er die Entscheidung akzeptiere auch wenn es hart waere, besonders, da es keine Anzeichen von Misshandlung an seinen Hunde geben wuerde. Dies soll auch ein Bericht von unabhaengigen Tieraerzten belegen, die alle Hunde von Brooks untersucht haetten. Der Report soll auf Brooks Websseite veroeffentlicht werden.

Brooks stammt aus einer,fuer den Hundeschlittenrennsport in Alaska, sehr bekannten Familie. Seine Mutter Roxy Wright war die erste Frau, die die Anchorage Fur Rendevouz Weltmeisterschaft gewonnen hat und war lange Jahre eine der dominierenden Musherin im Sprintbereich. Brooks Grossvater war nicht nur ein Fur Rondy Gewinner, sondern auch ein Pionier in der Zuechtung von Alaska-Rennhunden.
Brooks hofft auf Unterstuetzung von seiner Familie in ‚dieser schweren Zeit‘, wir er selbst sagt. Ob er mit dem Hundeschlittensport weiter machen koenne, wisse er zur Zeit noch nicht, dies wuerde auch von den Reaktionen seiner Sponsoren abhaengen.

Neben dem Vorfall in Golovin, muss Brooks auch noch mit dem Tod seiner Huendin ‚Kate‘ zurecht kommen. Etwa 70 Meilen nach Golovin sei die junge Huendin verstorben. Brooks Wiederbelebungsversuche seien fehl geschlagen. Iditarod-Offizielle betonten, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Tod der Huendin und den Schlaegen in Golovin gaebe. ‚Kate‘ sei zwar bei dem Zwischenfall im Team gewesen, aber niemand wisse, ob sie auch getroffen wurde. Eine erste Autopsie hatte bisher keinen Hinweis auf Misshandlung gegeben. Doch es werde weiter untersucht, um herrauszufinden warum die Huendin gestorben ist.

Brooks war mit der toten ‚Kate‘ im Schlitten in Safety angekommen und wollte dort eigentlich das Rennen aufgeben. Mitglieder des Tierarztteams haetten aber Brooks ueberredet weiterzufahren, so kam Brooks auf dem 12.Platz liegend in Nome an. Da er aber gegen Iditarod-Regeln verstossen hatte, die besagen, dass der Tod eines Hundes unverzueglich von einem Rennrichter untersucht werden muss, wurde sein 12. Platz nicht gewertet. Erst als die erste Untersuchung in Nome abgeschlossen war, wurde Brooks Zielueberquerung gewertet, inzwischen waren aber bereits drei andere Musher ins Ziel gekommen und Brooks war dann auf dem 15. Rang.

Inzwischen haben sich andere Zeugen aus Golovim gemeldet, die aussagen, Brooks habe seine Hunde getreten, mit der Faust geschlagen und mit einem Skistock verpruegelt.

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Redakteur Iditarod-Race

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