Zirkle vor King in Shaktoolik – Seaveys holen auf

Wie vermutet, hat das Hundeteam von Nicolas Petit kurz vor Unalakleet dem Musher die Weiterfahrt verweigert. Wie vor zwei Jahren, als Jeff King auf derselben Stecke erfahren musste, dass es besser gewesen wäre, die lange Stecke von Kaltag aus in zwei aufzuteilen. Die Hunde des vierfachen ID-Champion wollten damals auch nicht mehr weiterlaufen und King musste, wie jetzt Petit, in Unalaskleet aufgeben. Ob, Petit nach (s)einer geplanten Strategie so gefahren ist, oder ob er während des Rennes – er befand sich an dritter Stelle hinter Zirkle und Buser – die Taktik änderte, um mit den Führenden mitzuhalten, kann nur der Musher aus Girdwood beantworten. An so einer aussichtsreichen Position liegend mit 14 Hunden im letzten Viertel auszuscheiden ist natürlich bitter und frustrierend.

(c) Alaskan Dude

Mit zwei langen Läufen hat Dallas Seavey nun Petits fünfte Position eingenommen. Von Kaltag aus ist der Iditarod Champion an 13ter Stelle aufgebrochen und hat nun mit einem Aufenthalt in Unalakleet von zwei (!) Minuten acht Plätze gut gemacht und befindet sich im Moment auf dem Weg nach Shaktoolik. Schon die Jahre zuvor ist der 26jährige Musher aus Willow mit dieser Taktik gefahren und konnte 2012 sich den Titel sichern.

Währenddessen ist Aliy Zirkle ca. eine Stunde vor Jeff King in Shaktoolik eingetroffen. Es wird berichtet, dass die 44jährige humpeln würde. Wahrscheinlich hat sie sich verletzt, als sie mit einem Bein in ein Eisloch getreten ist. Trotzdem kümmerte sich Zirkle in gewohnter Routine um ihre Hunde, die nach dem schnellen und harten Lauf, besonders Fürsorge benötigen.

Als nächste in Shaktoolik werden Martin Buser und Sonny Linder erwartet. Von Unalakleet sind nun auch Mitch Seavey, Aaron Burmeister und Robert Sorlie aufgebrochen. Kelly Maixner, Joar Leifseth Ulsom, Hugh Neff, Ray Redington Jt. und Hans Gatt rasten noch im Checkpoint.

Die Strecke nach Koyuk:
Zu diesem Teilstück gibt es nur eines zu sagen: freudlos, flach und tödlich monoton. Die Einheimischen sagen die Strecke ist unter 80 Kilometer, aber es kommt einem wie 160 vor. Hier hat es nicht viel Bodenvegetation, denn der grösste Teil führt über das Eis der Norton Bay. Die Musher müssen fünf bis neun Stunden für die Überquerung einplanen, mehr wenn es stark windet.

Der Trail führt nördlich von Shaktoolik für 14 Kilometer über Land nach Reindeer Cove, dann für 8 Kilometer über das Eis nach Island Point und sofort zurück aufs Eis für die letzten 70 Kilometer nach Koyuk. Hier hat es keine Berge.

Dieser Trail ist ebenfalls der Hauptweg für die Snowmachines nach Koyuk und oft benutzt. Aber der Wind kann ihn in Stunden blank fegen. Der Trail gut markiert und kann zwischen Speedway, rauhen Eis, Schneeverwehungen bis zu blankem Eis variieren. Der Wind bläst hier eigentlich ständig und zwar genau ins Gesicht der Musher. Tage an denen der Wind mit weniger als 30 – 50 km/h bläst sind eher ungewöhnlich, aber der Wind kann auch Hurricanstärke erreichen, mit Sichtweiten unter Null in Minuten. Die Musher müssen vor der Abfahrt vorsichtig das Wetter prüfen, denn wer auf dem Eis von einem Sturm überrascht wird ist in grossen Schwierigkeiten.

Ein anderes Problem ist, dass manche Hunde vor der weissen Unendlichkeit zurückschrecken und nicht weiter gehen wollen. Jedes Jahr bleiben hier Team stehen; manche Musher schaffen es hier Hunde nach einer Pause zum weitergehen zu bewegen, andere schaffen es einem anderen Team zu folgen. Aber manche müssen aufgeben. Hier ist ein „coast leader“ unbezahlbar; das sind Leithunde, welche es gewohnt sind unter diesen Bedingungen zu laufen und die keine Angst vor starkem Wind und grossen weiten Flächen haben.

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Redakteur Iditarod-Race

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