Lance Mackey und Ken Anderson

In der Welt des Hundeschlittensport ist es ueblich fair mit seinen Konkurrenten umzugehen. Doch Freundschaft zwischen,
den im direkten Wettbewerb stehenden, Mushern ist eher selten. So war es auch nicht zu erwarten, als Lance Mackey letztes Jahr von Kasilof nach Fairbanks in die Nachbarschaft von Iditarod-Veteran Ken Anderson zog., dass diese sich anfreunden wuerden. Vor dem Umzug waren beide sich kaum bekannt – doch nun sind sie Freunde.

Mackey meint im Februar, dass Anderson ihn unter seine Fittiche genommen haette. Obwohl Mackey anfuegt, dass er manchmal anstrengend sein koennte. Doch Anderson entgegnete, dass beide von der Freundschaft profitieren wuerden, er vor allem durch Mackeys Motivation. „Wenn ich ihn hoere, wie er mit seinem Team auf Trainingsfahrt geht, bekomme ich das Gefuehl auch dort draussen sein zu muessen.“, so Anderson. Mackey hat ein Grundstueck genau angrenzend an Andersons Anwesen gekauft. Sie sehen, hoeren und die Hunde richen sich taeglich. Sie fahren auf den selben Pfaden und benutzen die gleichen Rennstrecken. Auch das gegenseitige Ausleihen von Ausruestung ist bei den beiden Mushern selbstverstaendlich. Mackey hat sogar einen 2jaehrigen Hund von Anderson gekauft.

„Er hat mir die umliegenden Pfade gezeigt und mich herumgefahren. Er haette das nicht machen brauchen. Er war wirklich fuer mich da. Aber ich glaube er hat auch von unserer Freundschaft profitiert. Wir haben keine Geheimnisse. ich sage ihm genau was ich mache und ich denke er macht es genauso.“, so Lance Mackey.

Beide hatten vor dem Yukon Quest mehrere grossartige Rennen und ein ‚Disaster‘. Die Rennsaison begann mit dem, im Dezember 2006 startenden, Sheep Mountain, welches Mackey gewonnen hat. Anderson wollte seinen 2005-Titel eigentlich verteidigen, doch seine Frau, die Iditarod-Veteranin und YQ-Offizielle Gwen Holdman, wurde vor dem Rennen krank. „Ich wollte eigentlch sehen, wie sich unsere Teams beim Sheep Mountain verhalten. Ich war aber nicht ueberrascht, dass er(Mackey) gewonnen hat.“, so Anderson, der auch durch den Ausfall, der in Europa stattfindenen ‚Grand Odysee‘, seine Iditarod Vorbereitung ueberdenken musste. So entschied er sich in Alaska zu bleiben und Mittel-Strecken-Rennen zu fahren, wie das neue 200-Meilen Rennen ‚Cantwell Classic‘. Obwohl beide zu diesem Rennen getrennt fuhren, waren Mackeys Hunde in Andersons Truck. Mackey gewann auch dieses Rennen. Anderson wurde neunter. Der frische Schnee und seine jungen Hunde haetten, laut Anderson, eine bessere Plazierung verhindert. Doch es waere ein guter Trainingslauf fuer die naechsten Wettbewerbe gewesen. Anderson nahm dann am ‚Klondike‘ 300 teil und belegte den 2. Platz hinter Cim Smyth. Mackey hingegen fuhr das ‚Kuskokwim 300′ in Bettel und plazierte sich ’nur‘ als achter in der Gesamtwertung. Spaeter fuhr Anderson noch mit seinem B-Team das ‚Tustumena 200‘ und gewann es.
Sein gutes Abschneiden bei den Mittelstreckenrennen diese Saison, gibt Anderson Hoffnung fuer die naechste Rennperiode. „Ich habe vielgelernt, kleinere – subtilere Dinge, die aber aus mir einen besseren ID-Musher gemacht haben.“, so der ueberzeugte Anderson. „Ich bin selbstbewusster.“

Anderson hofft nur, dass er beim Iditarod nicht direkt gegen Mackey laufen muss. „Wir sind beide ziemlich aehnlich. Es ist schwer ihn (Mackey) nicht zu moegen, darum will ich nicht unmittelbar gegen ihn fahren.“

Fuer Mackey ist es sowieso ein besonderes Jahr; es ist seine sechste Teilnahme beim Iditarod und dieses Mal mit der Startnummer 13. „Natuerlich will ich gewinnen , genauso wie die anderen 85 Teams.“, so der frischgekuerte Yukon Quest Champion, dessen Vater ‚Dick‘ und sein Bruder ‚Rick‘ beide das Iditarod im sechsten Anlauf und mit der Startnummer 13 gewonnen haben.
Anderson wird von vielen Rennbeobachtern schon vor dem Iditarod Start abgeschrieben, da er seit seinem fuenften Platz 2003, nie mehr in den Top10 war. Er selbst sei nicht zufrieden nur als Top20 Fahrer bekannt zu sein und will das dieses Jahr aendern. „Lance ist ein grossartiger Musher und ich habe viel von ihm gelernt“, meint Anderson, „aber wir sind beide hungrig nach einem Sieg beim Iditarod.“

Über cornelius

Redakteur Iditarod-Race

Zeige alle Beiträge von cornelius →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.