Robert Sorlie

Den zweimaligen Iditarod-Champion Robert Sorlie sollte man beim diesjaehrigen Iditarod auf der Rechnung haben, besonders nach seinem Sieg beim norwegischen Femund (ein 600 Kilometer Rennen). Das kraftvolle Hundeteam von Sorlie scheint in einem ausgezeichneten Zustand zu sein. Sorlie, der wohl zu den einflussreichsten Iditarod-Mushern der letzten Jahre gehoert, koennte bei seiner vierten ID-Teilnahme, den dritten Sieg einfahren. Das waere nur wenigen vor ihm gelungen, vergleichbar vielleicht noch mit Rick Swenson, der auch in kuerzester Zeit beim Iditarod sehr erfolgreich war. Bei seiner ersten Teilnahme 2002 wurde Sorlie neunter und ‚Bester Neuling‘. Die naechsten beiden Rennen hat er dann schon gewonnen. Wenn es jemand schaffen koennte, bei vier Telnahmen drei Siege herauszufahren, dann Robert Sorlie, der alle Eigenschaften eines Champions besitzt: Durchhaltevermoegen, Konzentration, guten Humor in schlechten Situationen und die Faehigkeit seine Hunde fuer die bestemoeglichste Leistung zu motivieren.
Nach 2005 pausierte Sorlie und sein Neffe fuhr das wohl beste norwegische Team beim Iditarod. Bjonar Anderson belegte einen sehr guten sechsten Platz. Kjetil Backen ist der dritte norwegische hundeschlittenfuehrer, der sich das Team (Norway) mit den anderen teilt. Obwohl Sorlie 2006 nicht selbst das Team fuhr, war er trotzdem anwesend; er folgte der Strecke (meistens per Flugzeug) und studierte und analysierte das Hundeteam.
Beim diesjaehrigen Femund ging Sorlie erst spaet in Fuehrung, erst auf den letzten Kilometern, an dritter Stelle liegend und mit einem Rueckstand von ca. 15 Minuten, ueberholte er dann die zwei vor ihm fahrenden Teams. 15 Meilen spaeter hatte er schon einen Vorsprung von acht Minuten und im Ziel waren es schon 35 Minuten.
Das Rennen waere absolut so gelaufen, wie es Sorlie geplant haette – ohne Ueberraschungen. Ein total kontrolliertes Rennen. Seine Hunde seien auf den Streckenabschnitten, die Sorlie sich vorher ausgesucht haette, schneller und haerter gelaufen, obwohl er betont, dass dies mehr zur Kontrolle geschehen waere, um das Potential seiner Hunde zu erkennen.
Noch erwaehnenswert ist, dass Sorlie keinen Hunde abgeben musste, alle 12 Vierbeiner sind gesund ins Ziel angekommen.
Sein jetziges Team sein homogener, kein Hund steche besonders hervor. Es waere eine Einheit in der jeder Vierbeiner auch als Leithund laufen koenne. Das Team sei ausserdem in der Lage, neben aussdauernden Laeufen immer noch das Tempo zu erhoehen, falls es notwendig sei. Sie haetten auch keine Probleme mit schlechten Witterungsverhaeltnissen und wuerden auf jedem Trail, ob eisig, weich oder hart, gut zurechtkommen.
Sorlie haette auch versucht seine eigene Fitness zu verbessern, nicht dass er mit seinem schnellen Team mitlaufen koenne, aber er versuchte athletischer zu werden. Was auch ein mentaler Vorteil waehrend des Rennens sei, so das er sich besser konzentrieren koenne.
Mit seiner disziplinierten Fahrweise, die auf einem aggressiven Konditionstrainingsprogramm beruht, hat Sorlie auch andere
Musherteams beeinflusst. So hat auch Jeff King bei seinem 2006 Sieg einige Strategien des norwegischen Teams uebernommen und seinen eigenen Plan perfektioniert.
Mit 3000 Trainings-Meilen in den Beinen, wuerde Sorlie sein Hunde am Anfang des Iditarod ihre eigene Geschwindigkeit laufen lassen. Seine Hunde wuessten, dass bei Langstreckenrennen der Schluessel zum Erfolg, moderate und ausdauernde  Geschwindigkeit waere. „Ich kontrolliere ihre Geschwindigkeit, falls sie zu schnell werden , bremse ich sie. Aber eigentlich lasse ich sie so laufen, wie sie es vom Training gewohnt sind, mit ihrer eigenen natuerlichen Geschwindigkeit, die manchmal den Streckenbedingungen angepasst werden muss.“, so Sorlie.
Doch sonst wuerde er das selbe tun, wie in den letzten Jahren auch – keine grossen Veraenderungen.
„Es mag sein, dass die anderen Teams ihre Fahrweise geaendert haetten, aber ich mache meine Dinge so wie immer. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit und versuche mich nicht von den anderen stoeren zu lassen.“, so der 49jaehrige Sorlie.

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Redakteur Iditarod-Race

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